Geschichte des Schützenvereins „Edelweiß“ Poxdorf e.V. 1963 – 2001

Ursprünglich verfasst von Angelika und Dr. Franz Schmolke in Poxdorf, Juli 2001

Vereinsgründung

Schützenvereine besitzen eine alte Tradition. In vielen Gemeinden sind sie aus Bürgerwehren oder militärischen Einrichtungen hervorgegangen. Sie haben allesamt im Laufe der Zeit aber ihren militärischen Bezug verloren und sich zu einem angesehenen Volkssport entwickelt. Zu Beginn der sechziger Jahre wurde auch in Poxdorf bei geselligen Zusammenkünften oder am Stammtisch die Gründung eines Schützenvereines besprochen und diskutiert. Erste Kontakte zu bestehenden Vereinen wurden geknüpft. Adolf Gottfried, Josef Kaul, Karl Kupfer und Josef Kohlmann begannen, die Idee in die Tat umzusetzen und organisierten eine Gründungsversammlung. Diese fand am 13. Februar 1963 in der Gastwirtschaft Nögel statt. 17 interessierte Männer aus Poxdorf waren der Einladung gefolgt, unter ihnen auch der damalige Bürgermeister Peter Werner. Nach der Begrüßung durch Versammlungsleiter Adolf Gottfried informierte zunächst der 2. Bezirksschützenmeister Kuno Schneider aus Kersbach die Versammlung über die wichtigsten Grundsätze und Bedingungen einer Vereinsgründung. Daraufhin einigten sich die Anwesenden zunächst, dem neuen Verein den Namen ,,Edelweiß“ zu geben. Anschließend folgte die Wahl des Schützenmeisteramtes. Erster Schützenmeister wurde Josef Kaul, sein Stellvertreter Karl Kupfer. Zum Schriftführer wurde Adolf Gottfried gewählt, zum Kassier Josef Kohlmann. In den Ausschuss wurden Johann Kupfer, Robert Kupfer, Alfred Hofmann und Kurt Freund berufen. Als weitere Gründungsmitglieder traten Georg Schäfer und Josef Schneider dem Verein bei. In den nächsten Tagen errichteten die Vereinsmitglieder im Saal der Gastwirtschaft Nögel eine Schießanlage mit drei Bahnen. Die beiden Schützenmeister erwarben für den Verein zwei Luftgewehre, Kassier Kohlmann besorgte Munition und Scheiben. Am 27. Februar 1963 fiel der erste Schuss auf der neuen Anlage. Am 19. März 1963 fand die erste Generalversammlung statt, zu der auch Gauschützenmeister Georg Neupert eingeladen war. Josef Kaul stiftete zu diesem Anlass eine Gründungsscheibe, die im Schützenheim noch heute einen Ehrenplatz besitzt.

Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde dem ältesten Mitglied Franz Rau aus Hagenau für seine besonderen Verdienste und großzügige Förderung die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Schon einen Tag später fand das erste Wettschießen in der Vereinsgeschichte statt. Eingeladen war die Schützengruppe des Stammtisches ,,Gemütlichkeit“ aus Hagenau. Obwohl die Stammtischschützen diesen Sport schon längere Zeit pflegten, mussten sie sich doch den Poxdorfer ,,Edelweißschützen“ geschlagen geben.

Erste Königsproklamation

Mit großer Spannung wurde nun im Dorf die erste Königsproklamation erwartet. 57 Schützen aus Poxdorf und Hagenau nahmen an dem Wettkampf teil. Neben der Königswürde konnten die Teilnehmer Sachpreise und eine Festscheibe gewinnen. Am Abend des zweiten Osterfeiertages trafen sich die Vereinmitglieder und zahlreiche Ehrengäste im Saal der Gastwirtschaft Nögel. Sieger des ersten Preisschießens wurde Alois Singer, der dafür ein stattliches Jagdservice erhielt. Die Festscheibe gewann zur allgemeinen Überraschung mit Inge Bischof eine junge Frau.

1963: Erste Königsproklamation
v.l. Rudolf Hübner – Josef Kaul – Hans Rauh

Dann gab Schützenmeister Kaul die Auswertung des Königsschießens bekannt. Die erste Königswürde sicherte sich Hans Rauh, gefolgt von den Ritterschützen Konrad Kupfer und Reinhold Kropp. Mit Musik und Tanz ging der erste Schützenball zu Ende.

Aufbaujahre

Durch zahlreiche Aktivitäten gewann der Schützenverein in den nächsten Monaten weitere Popularität. Deshalb fasste eine außerordentliche Mitgliederversammlung schon am 15. August 1963 den Beschluss, eine Vereinsfahne anzuschaffen und ihre Weihe festlich zu begehen. In einer außerordentlichen Generalversammlung bestätigten die Vereinmitglieder am 21. September den Entwurf der Fahne und erteilten einer Firma den Auftrag zur Fertigung. Eine Fahnenseite zeigt mit dem Edelweiß das Vereinsembleme. Im Mittelpunkt der anderen Seite befindet sich ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen, der seine Krallen in zwei gekreuzte Gewehre schlägt. Als Patenverein bestimmten die Mitglieder die ,,Bavaria-Schützen“ aus Kersbach. An den Anschaffungskosten der Fahne beteiligte sich die Poxdorfer Bevölkerung mit großzügigen Spenden. In der zweiten Generalversammlung im Januar 1964 konnte Schützenmeister Josef Kaul auf erfolgreiche Monate zurückblicken. Zahlreiche Neuzugänge waren zu verzeichnen, darunter auch viele Jugendliche. In einer Neuwahl wurde das Amt des 2. Schützenmeisters dem amtierenden Schützenkönig Rudolf Hübner übertragen. Während der Veranstaltung überraschte Georg Siebenhaar die Vereinsmitglieder mit der Stiftung von 40 Silbermünzen, welche künftig die neue Schützenkette ergänzen sollten.

Fahnenweihe

Die nächsten Monate standen ganz im Zeichen der Fahnenweihe, die unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Peter Werner gefeiert wurde. Beim Festkommers am Samstag, dem 16. Mai 1964, wurden nicht nur die ersten Leistungsabzeichen an die aktiven Schützen verteilt, sondern dem Ortspfarrer Ludwig Geiger auch die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Die eigentliche Fahnenweihe erfolgte am Sonntag während eines Gottesdienstes auf dem Sportplatz neben der Schule. Die Fahne erhielt drei Bänder, die von der Fahnenbraut Ida Kupfer, vom Patenverein aus Kersbach und von Ehrenmitglied Franz Rau gestiftet worden waren. Am frühen Nachmittag marschierten die örtlichen Vereine und zahlreiche Gastvereine in einem Festzug durch den Ort. Die Teilnehmer versammelten sich anschließend auf dem Festplatz beim Gasthaus Nögel, wo dieses denkwürdige Ereignis zu Ende ging.

Fahnenweihe 1964: v.l. Landrat Ammon – Josef Kohlmann – Gertraud Hübner – Pfarrer Geiger – Josef Kaul

Erste sportliche Erfolge

In den nächsten Monaten machten die Edelweiß-Schützen auch durch sportliche Erfolge auf sich aufmerksam. Der 1. Mannschaft gelang dabei sogar zweimal hintereinander der Aufstieg in die nächsthöhere Klasse. Bei der Königsproklamation am 3. Januar 1965 stiftete der neue Schützenkönig Otto Werner für die Schützenliesel eine silberne Kette, die erstmals von Ottilie Wagner getragen wurde. Die Generalversammlung bestätigte 1966 die beiden Schützenmeister Josef Kaul und Rudolf Hübner, Kassier Kohlmann behielt ebenfalls sein Amt. Als neuer Schriftführer wurde Hans Maywald gewählt, der das Amt vertretungsweise schon seit 1964 ausgeübt hatte. Dem Ausschuss gehörten nun Otto Werner, Hans Rauh, Johann Kupfer und Rudolf Dumproff an. Beim Königsschießen 1967 nahm die Jugend erstmals als eigene Abteilung am Wettbewerb teil. Den Jugendpokal sicherte sich Alfons Werner, Jugendkönig wurde Helmut Schramm. 

Der Schützenverein beteiligte sich mit drei Mannschaften an den Wettbewerben.
1. Mannschaft in der Kreisklasse A:
Rudolf Hübner – Konrad Rauh – Hartwin Hantl – Josef Basel -Hans Maywald

2. Mannschaft in der Kreisklasse C/I:
Josef Kaul – Otto Werner – Otto Voit – Rudolf Dumproff – Heinrich Zebisch

3. Mannschaft in der Kreisklasse C/VII:
Nikolaus Kaul – Hans Rauh – Alois Singer – Robert Werner – Lorenz Werner

1. Jugendmannschaft:
Alfons Werner – Helmut Schramm – Helmut Emmert

2. Jugendmannschaft:
Hans Schramm – Reinhard Siebenhaar – Hans Riegelsperger

In der Folgezeit stand der Verein vor seiner ersten großen Herausforderung. Der Schießbetrieb im Saalbau Nögel konnte nicht mehr durchgeführt werden. Der Patenverein aus Kersbach stellte daraufhin seine Anlage in der Gastwirtschaft Greif ein Jahr lang zur Verfügung. Die Gemeinde beabsichtigte in dieser Zeit, ein neues Sportzentrum zu bauen, Nach den Vorstellungen von Bürgermeister Konrad Kupfer sollte sich auch der Schützenverein an diesem Vorhaben beteiligen und die Schießstände im Keller des Vereinsheimes einrichten. Da der Schützenverein aber seine Eigenständigkeit nicht aufgeben wollte, erteilten die anwesenden Mitglieder während der Generalversammlung 1968 diesem Projekt eine Absage.

Brezen-Schießen am Faschingsdienstag

In der folgenden Zeit kam der Schützenverein im Gasthaus Reiterhof unter. Die Schießstände wurden in einem Nebengebäude eingerichtet. Das Vereinsleben konnte sich damit weiterentwickeln. Am 18. Februar 1969 lud der Verein erstmalig zu einem Faschingsschießen ein. Der große Erfolg der Veranstaltung ermutigte Schützenmeister Kaul zu dem Versprechen, das Schießen künftig regelmäßig anzusetzen und damit das Faschingstreiben in Poxdorf zu beenden. Da eine Brezen-Scheibe als Preis ausgesetzt war, erhielt das Ereignis schnell den Namen „Brezen-Schießen“. Gewinner der Glücksscheibe war Nikolaus Kaul, die Würde des ersten „Brezen-Königs“ erzielte Otto Voit.

Eigenes Vereinsheim

Die stetig steigende Zahl der Mitglieder machte den Verantwortlichen Mut, bei der Gemeinde den Bau eines Schützenheimes zu beantragen. Nach intensiven Verhandlungen mit Bürgermeister Konrad Kupfer stellte dieser schließlich ein gemeindeeigenes Grundstück am östlichen Ortsrand zur Verfügung. Am 19. September 1969 erfolgte der erste Spatenstich durch die Vorstandschaft, für den 27. September war die Grundsteinlegung geplant. Die Mitglieder Paul Walz und Otto Voit stellen zunächst überzählige Steine zur Verfügung. So konnten an diesem Tag wenigstens die Ecken durch Hans Schäfer angesetzt werden. Mitglied Josef Basel spendierte daraufhin eine ganze Lkw-Ladung mit Steinen. Mit viel Eigenleistung und unter der fachmännischen Leitung von Schützenmeister Josef Kaul errichteten die Mitglieder innerhalb weniger Wochen den Rohbau. Bereits am 11. Oktober 1969 konnte man das Richtfest über dem Aufenthaltsraum feiern. Das folgende Königsschießen und die Schützenproklamation fanden bereits im neuen Schützenheim statt. Da der Schießraum aber noch nicht überdacht war, musste zunächst noch ins Freie geschossen werden. Das Aufrichten des Dachstuhles über dem Schießraum erfolgte am 2. Mai 1970. Nach seinem Richtspruch bedankte sich Schützenmeister Kaul bei allen Helfern und wünschte dem Verein eine erfolgreiche Zukunft im eigenen Heim. Zunehmende sportliche Aktivitäten und finanzielle Belastungen machten eine Neuordnung des Geschäftbereiches notwendig. Eine außerordentliche Generalversammlung am 1. Juni 1972 befürwortete daher die Eintragung ins Vereinsregister und eine Anpassung der Vereinssatzung an die Mustersatzung des Bayerischen Schützenbundes. Die Weichen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung des Vereins waren damit gestellt.

Erstes Vereinsjubiläum

1973 konnte der Verein auf zehn erfolgreiche Jahre zurückblicken. Die Mitgliederzahl war stetig gewachsen, die Veranstaltungen bereicherten das gesellschaftliche Leben in Poxdorf. Mit einem Preisschießen, zu dem auch der Patenverein aus Kersbach eingeladen war, begann das Jubiläum am 31. März 1973. Wenige Tage später feierten die Schützen bei einem Schlachtfest in geselliger Runde. Höhepunkt war dann der Kommersabend am 7. April im festlich geschmückten Saal der Gastwirtschaft Nögel. Schützenmeister Kaul konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen, unter ihnen auch Gauschützenmeister Georg Neupert. Nach einem Festgottesdienst zogen die Schützen am anderen Morgen zum neuen Sportlerheim. Mit der Preisverteilung aus dem Wettschießen klang das erste Vereinsjubiläum aus.

Erste Schützenheimerweiterung

Kaum fertiggestellt war das Schützenheim dem regen Schießbetrieb nicht mehr gewachsen. Die Zahl der Schießbahnen musste erhöht, der Aufenthaltsraum vergrößert werden. Ein Grund dafür war sicherlich eine Neuordnung des Schießbetriebes. Die bisherigen Fernwettkämpfe wurden durch Rundenwettkämpfe ersetzt. Dabei besuchen sich die Mannschaften und ermitteln den Sieger im direkten Vergleich. Für die Erweiterung des Schützenheimes leisteten die Mitglieder wieder zahlreiche freiwillige Arbeitsstunden. Außerdem half ein Zuschuss in Höhe von 20.000,- DM, die Baukosten für den Verein zu senken. Mit einem großen Schützenfest wurde die Fertigstellung festlich begangen. Das Pokalschießen begann am 15. April 1976. 34 Vereine mit 557 Schützen beteiligten sich an dem Wettbewerb. Angeführt von der Blaskapelle Geßler zogen der Patenverein Kersbach, die Ortsvereine und Ehrengäste am 21. Mai nach der Totenehrung am Kriegerdenkmal zum Kommers in das Festzelt. Gauschützenmeister Neupert konnte zahlreiche Schützen für ihr erfolgreiches Wirken auszeichnen. Georg Neupert selbst wurde in Anerkennung seiner bisherigen Unterstützung zum Ehrenmitglied bei den Edelweißschützen ernannt. Am folgenden Samstag lockte dann ein „Bunter Abend“ mit bekannten Künstlern zahlreiche Gäste in das Festzelt. Der sonntägliche Festtag begann mit einem Gottesdienst, den Ehrenmitglied Geistlicher Rat Ludwig Geiger zelebrierte. Der Frühschoppen wurde von der Blaskapelle Geßler musikalisch umrahmt. Am frühen Nachmittag stellten sich 32 Vereine zum Festzug auf und marschierten durch den festlich geschmückten Ort. Nach den Begrüßungsreden und Festansprachen im Festzelt überreichte die Landtagsabgeordnete Baronin Freifrau von Pölnitz den Gewinnern ihre Ehrenpreise. Erst gegen Mitternacht ging einer der großen Höhepunkte in der Vereinsgeschichte zu Ende. Auf Grund des geselligen Vereinslebens fanden zunehmend auch junge Frauen und Mädchen Interesse am Schießsport. Sie wurden zunächst von Hans Maywald motiviert und unterstützt. Dann erklärte sich Karlheinz Köhler bereit, für die Rundenwettkämpfe Damenmannschaften aufzubauen. Schützenmeister Josef Kaul stiftete für das Königsschießen 1978 einen Damenpokal, der erstmals von Inge Gügel gewonnen wurde.

Neuordnung der Vereinsführung

Die sportlichen Erfolge und die Zunahme der aktiven Schützen machte auch eine Neuordnung der Vereinführung nötig. Das bisherige Schützenmeisteramt mit Josef Kaul und Rudolf Hübner wurde nun als Vorstandschaft bezeichnet und durch Kassier Konrad Rauh und Schriftführer Hans Maywald ergänzt. Das Schützenmeisteramt ist seitdem nur für den aktiven Schießbetrieb zuständig. In das neu eingerichtete Amt wurden erstmals Otto Werner, Karlheinz Köhler und Inge Gügel berufen.

v.l. Inge Gügel – Karlheinz Köhler – Otto Werner – Rudolf Hübner – Josef Kaul – Hans Maywald – Konrad Rauh

Die folgenden Jahre waren gekennzeichnet durch weitere sportliche Erfolge, an denen auch die Damenmannschaften durch ihre Gruppensiege großen Anteil hatten.

In der Generalversammlung am 14. März 1981 stellte Rudolf Hübner sein Amt als 2. Vorstand zur Verfügung. An seiner Stelle wurde mit Willibald Reck ein Vertreter der jüngeren Generation in die Vorstandschaft berufen. Die Erweiterung des Schützenheimes konnte 1985 endgültig abgeschlossen werden.

Im Jahr 1987 machten die Schützendamen gleich zweimal auf sich aufmerksam. Einmal schafften zwei Damenmannschaften aus Poxdorf den Aufstieg in die Gauklasse, zum anderen erreichte mit Elidia Reck erstmals in der Vereinsgeschichte eine Frau die Würde einer Schützenkönigin.

25jähriges Vereinsjubiläum

Das Jahr 1988 stand ganz im Zeichen des 25jährigen Vereinsjubiläums. Es begann bereits mit einer großen Überraschung bei der Königsproklamation. Vorstand Kaul wurde nach einer Amtszeit von 25 Jahren zum ersten Mal selbst Schützenkönig. Der Festausschuss setzte sich aus der Vorstandschaft, dem Schützenmeisteramt und einem erweiterten Ausschuss zusammen. Den Vorsitz erhielt Rudolf Hübner. Nach Wochen der Planung und Vorbereitungen begannen die Festlichkeiten am Donnerstag, dem 02. Juni 1988, mit dem Bieranstich durch Bürgermeister Konrad Kupfer. Der Schirmherr hatte seine Fabrikhalle geräumt und dem Schützenverein als Festhalle zur Verfügung gestellt.

Am Freitag marschierten der Jubelverein zusammen mit dem Patenverein Kersbach, den anderen Ortsvereinen und Ehrengästen nach der Totenehrung zur Festhalle. Den Festkommers umrahmten musikalisch der Gesangverein, die Schola und die Blaskapelle Poxdorf. Nach den Ansprachen des Vorstandes und des Schirmherrn vollzog Gauschützenmeister Wilhelm Zimmermann die zahlreichen Ehrungen. Eine besondere Auszeichnung erhielt dabei Josef Kaul für seine langjährige erfolgreiche Vereinsführung.

v.l. Wolfgang Hübner – Konrad Rauh – Willibald Reck – Josef Kaul – Hans Maywald – Gerlinde Hüschmann – Karlheinz Köhler

Am Samstag fand in der ausverkauften Festhalle traditionsgemäß wieder ein „Bunter Abend“ statt. Musikalische und humoristische Darbietungen mit bekannten Künstlern sorgten für unterhaltsame Stunden.
Am folgenden Sonntag zelebrierte Pfarrer Albert Löhr in der Halle den Festgottesdienst. Auch hier sorgten der Gesangverein, die Schola und die Blaskapelle für die musikalische Gestaltung.
Mit dem Festzug erlebte Poxdorf einen weiteren Höhepunkt der Jubiläumsveranstaltung. Hinter der Festscheibe, die von Hans Teufel gestiftet wurde, marschierten 54 Vereine durch den Ort, vorbei an zahlreichen Schaulustigen in die Festhalle.

Nach den üblichen Grußworten erfolgte die Verteilung der Preise und Pokale aus dem Wettschießen. 632 Schützen, Schützendamen und Jungschützen hatten an diesem Wettbewerb teilgenommen. Den Schlusspunkt setzte das Trio Marinos, welches das Jubiläumsfest musikalisch ausklingen ließ.

v.l. Adolf Gottfried -Kurt Freund – Josef Kaul – Georg Schäfer – Josef Schneider – Johann Kupfer

Neue Führungsmannschaft

Nach dem Jubiläumsfest vollzog sich innerhalb der Vereinsführung allmählich ein Generationswechsel. Josef Kaul stellte in der Generalversammlung am 10. März 1990 nach 27 Jahren erfolgreicher Vereinsarbeit sein Amt zur Verfügung. Zum neuen Vorstand wurde sein Stellvertreter Willibald Reck berufen. Seine Funktion übernahm der bisherige Schriftführer Wolfgang Hübner. Dessen Amt wurde mit Angelika Schmolke neu besetzt.

Die Edelweißschützen zeigten auch in den folgenden Jahren eine erfolgreiche Vereinsarbeit. Am 25. September 1993 feierte der Verein in einem Festabend zusammen mit dem Patenverein aus Kersbach und Vertretern der örtlichen Vereine sein 30jähriges Bestehen.
Vorausgegangen war ein Pokal- und Preisschießen mit zahlreicher Beteiligung.

Die Schützendamen hatten sich in den vergangenen 15 Jahren zu einer eigenständigen Abteilung mit beachtlichen Schießergebnissen entwickelt.
Die 2. Mannschaft mit Ulrike Hofmann, Monika Merkel und Angelika Schmolke erreichte 1990 sogar den Aufstieg in die Bezirksklasse, der höchsten Damenklasse.
Daneben bereicherten die Frauen in ihrer farbenfrohen Tracht nicht nur die öffentlichen Auftritte des Vereins, sondern unterstützen mit viel Eigeninitiative und fachkundigen Ideen auch das gesellige Leben im Verein. Deshalb wurde seitens der Schützendamen immer wieder der Wunsch nach einer eigenen Schützenkönigin geäußert. Auf der Königsproklamation für das Jahr 1996 wurde dann mit Angelika Schmolke erstmals eine Schützenkönigin präsentiert. Seitdem vertreten zwei Majestäten die Königswürde des Poxdorfer Schützenvereins.

Zweite Schützenheimerweiterung

In dieser Zeit plante die Vorstandschaft auch eine erneute Erweiterung des Schützenheimes. Moderne Schießkleidung machte einen Umkleideraum erforderlich. Außerdem waren die sanitären Anlagen nicht mehr zeitgemäß. Erste Planungsentwürfe scheiterten am Widerspruch der Nachbarschaft. Schließlich erreichte ein Kompromissvorschlag die Zustimmung des Landratsamtes. Ende Juli 1996 begannen die Umbauarbeiten. Um Platz für einen Auswertungsraum mit Umkleidemöglichkeit und neue Toilettenanlagen zu schaffen, wurde das Schützenheim nach Süden hin erweitert. Abermals waren die Mitglieder gefordert, durch mehr als 1200 freiwillige Arbeitsstunden die Baukosten zu senken.

Mit dem Richtfest am 09. August 1996 wurde der erste Bauabschnitt abgeschlossen. In den nächsten Monaten erfolgte dann der Innenausbau. Nach einem Jahr war das Vorhaben fertig gestellt. Am Sonntag, dem 27. Juli 1997, vollzog Pfarrer Albert Löhr nach einem Gottesdienst in der Pfarrkirche die Einweihung. Ein „Tag der offenen Tür“ gab der Bevölkerung von Poxdorf Gelegenheit, das Schützenheim in neuer
Form zu besichtigen.

Bei der Generalversammlung am 13. März 1999 übergab Vorstand Willibald Reck sein Amt an den bisherigen Stellvertreter Wolfgang Hübner. Zum zweiten Vorstand wählten die Vereinsmitglieder Uwe Adrian. Schriftführerin blieb Uschi Steins, als Kassier wurde Peter Reck bestätigt. Das Schützenmeisteramt wird von Andreas Stark, Gerlinde Hübschmann und Klaus Dumproff ausgeführt. Um die Ausbildung der Schützenjugend kümmert sich Gerhard Maywald.

Dem Ausschuss gehören Markus Kaul, Peter Leischner, Inge Zwiener, Angelika Schmolke, Konrad Rauh, Norbert Backer, Hans Schäfer, Willibald Reck, Otmar Werner und Reinhard Hofmann an. Josef Kaul, Rudolf Hübner und Hans Maywald gehören dem Ausschuss als Ehrenmitglieder ständig an. Kassenprüfer sind Norbert Backer und Dr. Franz Schmolke.

Vereinsführung ab 1963

1. Schützenmeister2. SchützenmeisterSchriftführerKassier
Josef KaulKarl KupferAdolf GottfriedJosef Kohlmann
 Rudolf Hübner (1964)Hans Maywald (1964)Otto Werner (1977)

Vereinsführung nach der Satzungsänderung 1978

Jahr1. Vorstand2. VorstandSchriftführerKassier
1978Josef KaulRudolf HübnerHans MaywaldKonrad Rauh
1981Josef KaulWillibald ReckHans MaywaldKonrad Rauh
1984 Josef KaulWillibald ReckWolfgang HübnerKonrad Rauh
1987Josef KaulWillibald ReckWolfgang HübnerKonrad Rauh
1990Willibald ReckWolfgang HübnerAngelika SchmolkeKonrad Rauh
1993Willibald ReckWolfgang HübnerAngelika SchmolkeKonrad Rauh
1996Willibald ReckWolfgang HübnerUschi SteinsPeter Reck
1999Wolfgang HübnerUwe AdrianUschi SteinsPeter Reck
Jahr1. Schützenmeister2. Schützenmeister3. Schützenmeister
1978Otto WernerKarlheinz KöhlerInge Gügel
1981Otto WernerKarlheinz KöhlerInge Gügel
1984Hans MaywaldKarlheinz KöhlerGerlinde Hüschmann
1987Hans MaywaldKarlheinz KöhlerGerlinde Hüschmann
1990Hans MaywaldGerlinde HübschmannAndreas Stark
1993Andreas StarkGerlinde HübschmannMarkus Kaul
1996Andreas StarkGerlinde HübschmannKlaus Dumproff
1999Andreas StarkGerlinde HübschmannKlaus Dumproff
Jahr1. Jugendleiter2. Jugendleiter3. Jugendleiter
1987Peter LeischnerGerhard Maywald 
1990Peter LeischnerStefan Werner 
1993Peter LeischnerStefan WernerChristian Backer
1996Stefan WernerManuela ReckReinhard Hofmann
1999Stefan WernerManuela ReckGerhard Maywald

Ehrenmitglieder:
Franz Rau(+) – Georg Neupert(+) – Geistlicher Rat Ludwig Geiger (+)
Rudolf Hübner – Josef Basel – Ehrenschützenmeister Hans Maywald – Ehrenvorstand Josef Kaul

Schützenkönige und Schützenköniginnen

JahrSeniorenDamenJugend
1963Hans Rauh  
1964Rudolf Hübner  
1965Otto Werner  
1966Konrad Rau  
1967Nikolaus Kaul Helmut Schramm
1968Robert Werner Reinhard Siebenhaar
1969Hartwin Hantl Hans Schramm
1970Otto Voit Oswald Schmidt
1971Hans Riegelsperger Herbert Schneider
1972Otto Werner Konrad Werner
1973Erich Hofmann Josef Rauh
1974Konrad Rauh Otto Freund
1975Martin Güthlein Wolfgang Hübner
1976Josef Güthlein Peter Leischner
1977Otto Wagner Walter Reck
1978Konrad Werner Wolfgang Hübner
1979Karlheinz Köhler Klaus Dumproff
1980Rudolf Hübner Andreas Stark
1981Otto Voit Marianne Reck
1982Horst Hübner Birgit Kaul
1983Manfred Marsching Christian Backer
1984Karlheinz Köhler Wolfgang Freund
1985Franz Schmidt Birgit Kaul
1986Otto Freund Christian Werner
1987Elidia Reck Markus Kaul
1988Josef Kaul Benno Wagner
1989Edmund Reck Christian Werner
1990Oswald Schmidt Ulrike Kaul
1991Willibald Reck Manuela Reck
1992Monika Reck Stefan Henglein
1993Alfred Reck Marc Nobach
1994Willi Reck Manuela Reck
1995Willi Reck Peter Werner
1996Bernd SchäferAngelika SchmolkeSebastian Henglein
1997Bernd SchäferKarola WagnerStefan Uhlmann
1998Klaus DumproffGerti ReckMatthias Datz
1999Klaus DumproffGerlinde HübschmannCaroline Reck
2000Konrad WernerGudrun JentzschSabrina Ilgner
2001Andreas StarkMonika MerkelJohannes Schmidt

Ausblick

Der Schützenverein Poxdorf besteht jetzt 38 Jahre. Für die Gemeinde ist er zu einer wichtigen Einrichtung geworden, welche das gesellschaftliche Leben im Ort mitbestimmt. Königsschießen, Königsproklamation und das Brezen-Schießen zur Faschingszeit gehören zu den Höhepunkten im Ereigniskalender von Poxdorf. Viele aktiven Schützen und Schützendamen betreiben ihren Sport schon lange Zeit. In ihrer schmucken Tracht repräsentieren sie bei Veranstaltungen und Festumzügen nicht nur den Verein, sondern auch die Gemeinde. Interesse und Engagement wurden in zahlreichen Familien bereits an die nächste Generation weitergegeben. Geselligkeit bei den wöchentlichen Treffen und kameradschaftliche Verbundenheit innerhalb der Mannschaften zeichnen das Vereinsleben aus.
Der Schießsport hat sich in den vergangenen Jahren erheblich weiterentwickelt. Das Leistungsniveau und die Anforderungen im Wettbewerb haben spürbar zugenommen. Deshalb ist der Verein auf eine aktive Jugendarbeit angewiesen, um auch in Zukunft im Vergleich mit anderen Mannschaften bestehen zu können.

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